Die App Workspaces von Apptorium ist bei mir seit über drei Jahren im Dauereinsatz. Jüngst bekam sie noch einmal Aufwind durch ein Stream Deck, dass ich mir für mein Schreibtisch-Setup besorgt habe. Ein kurzer Einblick den Nutzen der kleinen Anwendung.

Wozu benötigt man Workspaces?

Wann immer sich ein Arbeitsszenario ergibt, in dem ich die gleichen Anwendungen, Dateien oder Websites häufiger benötige, kommt Workspaces ins Spiel. Anstatt alle benötigten Komponenten einzeln zu starten bzw. aufzurufen, genügen zwei Klicks, bzw. ein Knopfdruck am Stream Deck und schon startet alles was ich für die Arbeit benötige automatisiert in Sekundenschnelle.

Anwendungsszenario 1: Wochenplanung

Für meine wöchentliche Unterrichtsvorbereitung benötige ich in der Regel mehrere Dokumente und Anwendungen:

  1. Ein über SharePoint mit meinen Kollegen geteiltes Word-Dokument mit unserer Lektionsplanung für die kommende Woche.

  2. Craft für meine Tagesplanung.

  3. ForkLift (Finder-Ersatz) mit dem geöffneten Ordner „Unterrichtsmaterial“.

  4. TickTick um weitere To-Dos für die Woche im Überblick zu haben.

  5. Missive um Mails einzusehen, die die Wochenplanung betreffen.

  6. Arc für etwaige Internetrecherchen für die einzelnen Lektionen

  7. Spotify für die musikalische Berieselung

Anstatt all diese sieben Anwendungen und Dokumente jedesmal einzeln aufzurufen, habe ich mir dafür einen Workspace gebaut. In der App sieht das dann so aus:

Abb 1.

Editor Workspaces

Mein Workspace für die Wochenplanung.

Screenshot des Editors der App »Workspaces«

Nach dem Starten des Workspace dauert es auf meinem Mac keine 3 Sekunden bis alle Komponenten gestartet und einsatzbereit sind.

Das empfinde ich persönlich als sehr effizient. Zum Vergleich: Starte ich alles manuell, aber dennoch semi-automatisiert über Launchbar (nicht Launchpad!) und einen Bookmark für die Wochenplanung in den Favoriten von Safari, so benötige ich etwa 25 Sekunden.

Anwendungsszenario 2: Screendesign

Wenn ich am Gestalten bin, laufen bei mir mehrere Anwendungen und Tools parallel, zudem sind einige Ordner mit Ressourcen geöffnet:

  1. Adobe Photoshop

  2. Adobe Illustrator

  3. Iconfactory xScope

  4. Das Tool ColorSnapper 2

  5. JPEG Mini Pro

  6. RightFont als geöffnetes Fenster

  7. Verschiedene Ordner in Forklift, z.B. allgemeine Ressourcen (mit Vektor-Icons/verschiedenen Assets), der Projektordner.

Während der Konzeptions/Planungsphase eines Projekts kommen dann mitunter auch noch Xmind und/oder AxureRP hinzu. In Summe also ein ganzer Schwung an Anwendungen, die Dank Workspaces erneut im Handumdrehen geöffnet werden.

Übersicht der Anwendung Workspaces

Die App unterteilt sich in mehrere kleinere Einzelbereiche. Hier ein Überblick.

Editor

Im Editor lassen sich neue Workspaces erstellen bzw. bestehende Workspaces anpassen. Die Handhabung ist intuitiv und bedarf keiner großen Erklärung: In der linken Spalte können neue Workspaces erstellt werden, in der mittleren Spalte werden die zu öffnenden Quellen für den diesen definiert.

Abb. 2

Komponenten hinzufügen

Einem Workspace können vielfältige Objekte für den automatisierten Start hinzugefügt werden.

Screenshot des Editors der App »Workspaces« mit geöffnetem Dialogfeld möglicher Elemente, die hinzugefügt werden können.

Je nach Quelle stehen noch erweiterte Optionen zur Verfügung, wie beispielsweise die Anwendung, mit der eine Datei geöffnet werden soll.

Abb. 3

Programmwahl

Für jedes Element lassen sich individuelle Anwendungen festlegen, wie hier der Dateimanager für einen zu öffnenden Ordner.

Screenshot des Editors der App »Workspaces« mit geöffnetem Dialog zur Auswahl des Programms, mit der ein Ordner geöffnet werden soll.

Suche

Sind die Workspaces im Editor definiert, benötigt man diesen nur noch für Neuerstellungen oder Anpassungen. Das Ausführen der verschiedenen Konfigurationen erfolgt über die Suche der Anwendung. Hierfür kann (ebenso wie für den Editor) ein Shortcut definiert werden. Ich habe es bei der Standardkonfiguration belassen: Ctrl + Option + Cmd + ↓. Da ich viel mit Shortcuts arbeite ist es nicht so einfach, neue Belegungen zu finden ohne ungewollt eine falsche App zu aktivieren.

Abb. 4

Suchfunktion

Die Suchmaske ist simpel gehalten und zeigt nur das Nötigste: Die Namen der einzelnen Workspaces.

Suchmaske der App »Workspaces«

Sobald die Suche geöffnet ist, kann ich mit den Cursor-Tasten durch die Einträge schalten (oder natürlich auch die Maus verwenden). Alternativ gebe ich ein paar Buchstaben des gewünschten Workspace aus um schneller zu ihm zu gelangen. Das ist dann sinnvoll, wenn man viele Einträge in der Liste hat. Persönlich bin ich aber noch nicht in die Verlegenheit gekommen, sie wirklich zu benötigen.

Hilfreich ist hier auch die Sortierfunktion: Die Einträge lassen sich nach Namen, letzter Verwendung oder häufigster Verwendung sortieren. Ich empfinde die letzte Option derzeit als am sinnvollsten.

Einstellungen

In den Voreinstellungen der App lassen sich unter anderem die Tastaturbefehle für Suche und Editor festlegen. Schön wäre es, wenn man auch Befehle für das Starten/Bearbeiten von Workspaces im Editor definieren könnte. So würde ich einen Eintrag gerne mit einem einfachen Return starten können. Alternativ wäre auch eine Nummerierung der Einträge nett, so dass ich mit der passenden Zifferntaste den jeweiligen Eintrag starten könne.

Abb. 5

Dialog Voreinstellungen

In den Voreinstellungen lassen sich unter anderem Shortcuts für die App festlegen und das Verhalten, wie ein Space gestartet werden soll.

Screenshot des Voreinstellungen der App »Workspaces«

Kosten und Download

Die Anwendung Workspaces kann derzeit für knapp 10€ bezogen werden. Entweder über die Seite des Herstellers Apptorium, oder auch über den Mac App Store. Die aktuelle Version 2 kostet derzeit knapp 20$.

Alternativ ist Workspaces auch über Setapp verfügbar. Wer dort ein Abo abgeschlossen hat, der sollte auf jeden Fall einmal einen Blick auf die Anwendung werfen. Zusätzliche Kosten entstehen in dem Fall ja nicht.

Fazit zu Workspaces

Wie bereits zu Beginn erwähnt: Mich hat die Anwendung auf Anhieb überzeugt. Als Anwender der häufig viele und meist die gleichen Anwendungs-Sets geöffnet hat, ist es eine spürbare Zeitersparnis. Auch wenn objektiv pro Durchgang vielleicht nur eine halbe Minute ist, es fühlt sich subjektiv nach mehr an.

Die Anwendung ist kompakt, aufs Notwendigste beschränkt und damit ohne große Einstiegshürde schnell und unkompliziert in den gewohnten Workflow zu integrieren.

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